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Intransparente Fondsgebühren – BGH stärkt Anlegerrechte
Einleitung Viele Anleger zahlen Jahr für Jahr hohe Verwaltungsgebühren für ihre Fondsanlagen …
Höhere Freibeträge bei Pfändung seit 1. Juli 2025
Der Fall Zum 1. Juli 2025 sind die Pfändungsfreigrenzen erneut angehoben worden. …

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  • Die Entwicklung der deutschen Inkassobranche

    Die Entwicklung der deutschen Inkassobranche

    Die Inkassobranche spielt eine zentrale Rolle in der modernen Wirtschaft und insbesondere im deutschen Finanzsystem. Inkassounternehmen fungieren als Vermittler zwischen Gläubigern und Schuldnern, indem sie Forderungen eintreiben, die Gläubiger nicht selbst einholen können oder wollen. Sie helfen so, die Liquidität von Unternehmen zu sichern und tragen erheblich zur wirtschaftlichen Stabilität bei. In diesem Artikel werden wir die Entwicklung der deutschen Inkasso-Branche, ihre wirtschaftliche Bedeutung und die wichtigsten Änderungen in ihren Tätigkeitsbereichen im Laufe der Zeit beleuchten.

    Anfänge der Inkasso-Branche

    Die Anfänge der Inkasso-Branche in Deutschland können bis in das späte 19. Jahrhundert zurückverfolgt werden. Die Branche begann als eine Dienstleistung für Unternehmer, die Schwierigkeiten hatten, ihre Außenstände einzutreiben. Diese frühen Inkassounternehmen traten oft als Vermittler auf, die versuchten, zwischen Gläubiger und Schuldner zu vermitteln und eine gütliche Einigung zu erreichen.

    Im 20. Jahrhundert, insbesondere nach dem Zweiten Weltkrieg, entwickelte sich die Branche weiter. Die wachsende Wirtschaft und der zunehmende Handel führten zu einem Anstieg der Geschäfte und damit auch der Forderungen. Gleichzeitig brachte die Nachkriegszeit viele rechtliche und regulatorische Änderungen mit sich, die die Art und Weise, wie Inkassounternehmen operieren konnten, stark beeinflussten. Diese Veränderungen führten dazu, dass Inkassounternehmen zunehmend professioneller wurden und begannen, standardisierte Verfahren zur Forderungseintreibung einzuführen.

    Wirtschaftliche Bedeutung

    Die wirtschaftliche Bedeutung der Inkasso-Branche kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. Schätzungen zufolge beliefen sich die Außenstände von Unternehmen in Deutschland im Jahr 2021 auf über 350 Milliarden Euro. Ein Teil dieser Forderungen wurde von Inkassounternehmen bearbeitet, die dazu beitrugen, die Liquidität und finanzielle Gesundheit der Unternehmen zu erhalten.

    Inkassounternehmen tragen zudem zur Wirtschaft bei, indem sie Arbeitsplätze schaffen. Laut Bundesverband Deutscher Inkasso-Unternehmen e.V. (BDIU) gab es im Jahr 2021 rund 600 Inkassounternehmen in Deutschland, die insgesamt etwa 15.000 Menschen beschäftigten. Darüber hinaus generieren sie Einnahmen durch Gebühren und Provisionen und tragen so zur Steuereinnahme des Landes bei.

    Änderungen der Tätigkeitsbereiche

    Die Inkasso-Branche hat sich in den letzten Jahrzehnten stark gewandelt. Heute sind Inkassounternehmen nicht mehr nur auf das Eintreiben von Forderungen beschränkt, sondern bieten eine Reihe von Dienstleistungen an, einschließlich Beratung, Risikobewertung, Kreditmanagement und sogar Schuldenkauf.

    Eine wichtige Entwicklung war die Digitalisierung der Branche. Moderne Inkassounternehmen nutzen fortschrittliche Technologien, um den Prozess der Forderungseintreibung zu optimieren. Künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen werden eingesetzt, um Zahlungsmuster zu erkennen und Prognosen zur Zahlungswahrscheinlichkeit zu erstellen. Darüber hinaus ermöglichen Online-Plattformen den Schuldner:innen, ihre Schulden einfach und bequem online zu begleichen.

    Ein weiterer wichtiger Wandel in der Branche ist die verstärkte Regulierung. Die Einführung des Inkassorechtsänderungsgesetzes im Jahr 2021 hat die Vorschriften für Inkassounternehmen verschärft und die Transparenz erhöht. Inkassounternehmen müssen nun ihre Gebühren klar darlegen und es wurde eine Obergrenze für Inkassokosten eingeführt.

    Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die deutsche Inkasso-Branche eine lange Geschichte hat und eine wichtige Rolle in der Wirtschaft spielt. Mit ihrer kontinuierlichen Anpassung an gesellschaftliche, technologische und regulatorische Veränderungen bleibt sie ein wichtiger Teil des Finanzsystems.

  • Gesetzesänderungen und ihre Auswirkungen auf das Inkassogeschäft

    Gesetzesänderungen und ihre Auswirkungen auf das Inkassogeschäft

    Notwendige Reformen und ihre voraussichtlichen Auswirkungen

    In einer sich ständig wandelnden Wirtschaftslandschaft ist auch das Inkassogeschäft nicht vor Anpassungen und Veränderungen gefeit. Es wird stark von Gesetzen und Vorschriften beeinflusst, die die Rechte von Gläubigern und Schuldnern schützen sollen. In jüngster Zeit hat es zahlreiche Gesetzesänderungen gegeben, die sich auf das Inkassogeschäft ausgewirkt haben. Gleichzeitig besteht ein breiter Konsens darüber, dass weitere Gesetzesänderungen notwendig sind, um das Gleichgewicht zwischen den Interessen der Gläubiger und den Rechten der Schuldner zu wahren. Dieser Artikel beleuchtet die aktuellen Gesetzesänderungen, den dringenden Reformbedarf und die möglichen Auswirkungen auf die Inkassopraxis.

    Aktuelle Gesetzesänderungen und ihre Folgen

    In den letzten Jahren gab es einige wichtige Gesetzesänderungen, die das Inkassogeschäft stark beeinflusst haben. So haben viele Länder strenge Datenschutzgesetze erlassen, die die Art und Weise, wie Inkassounternehmen personenbezogene Daten verarbeiten und speichern, drastisch verändert haben. Diese Gesetze haben das Inkassogeschäft komplexer gemacht und verlangen von Inkassounternehmen die Einhaltung strenger Datenschutzstandards.

    Darüber hinaus haben einige Länder Gesetze erlassen, die die Höhe der Gebühren begrenzen, die Inkassounternehmen verlangen können. Diese Gesetze wurden eingeführt, um Schuldner vor überhöhten Kosten zu schützen, haben aber auch die Rentabilität vieler Inkassounternehmen beeinträchtigt.

    Notwendige Reformen des Inkassorechts

    Trotz dieser jüngsten Änderungen besteht nach allgemeiner Auffassung noch weiterer gesetzgeberischer Reformbedarf im Inkassorecht. Eine der am häufigsten genannten Reformen betrifft die Verbesserung der Transparenz. Kritiker argumentieren, dass viele Schuldner nicht vollständig verstehen, was passiert, wenn ihr Fall an ein Inkassounternehmen übergeben wird, einschließlich ihrer Rechte und Pflichten. Es bestehe daher gesetzgeberischer Handlungsbedarf für mehr Aufklärung und Transparenz.

    Darüber hinaus wird argumentiert, dass strengere Vorschriften erforderlich sind, um die Praktiken von Inkassounternehmen zu regulieren. Beispielsweise könnten Gesetze eingeführt werden, die den Einsatz aggressiver oder belästigender Inkassomethoden verbieten. Ebenso könnten weitere Gesetze zur Begrenzung der Gebühren für Inkassodienstleistungen erforderlich sein, um Schuldner vor überhöhten Kosten zu schützen.

    Voraussichtliche Auswirkungen auf die Inkassopraxis

    Die Umsetzung dieser Reformvorschläge hätte erhebliche Auswirkungen auf die Praxis des Inkassowesens.

    Inkassogeschäft haben. Mehr Transparenz und strengere Vorschriften könnten Inkassounternehmen dazu zwingen, ihre Geschäftspraktiken zu überdenken und anzupassen. Dies könnte mehr Aufwand und Kosten für die Unternehmen bedeuten, gleichzeitig aber auch das Vertrauen der Öffentlichkeit in die Inkassobranche stärken.

    Eine weitere Begrenzung der Kosten für Inkassodienstleistungen könnte die Rentabilität einiger Inkassounternehmen beeinträchtigen. Dies könnte jedoch durch Effizienzsteigerungen ausgeglichen werden, beispielsweise durch den Einsatz von Technologien wie künstlicher Intelligenz und maschinellem Lernen.

    Schlussfolgerung

    Insgesamt wird deutlich, dass sich die Inkassobranche in einem Veränderungs- und Anpassungsprozess befindet, da sie auf aktuelle und zukünftige Gesetzesänderungen reagiert. Die vorgeschlagenen Reformen, darunter mehr Transparenz und strengere Vorschriften, könnten dazu beitragen, das Gleichgewicht zwischen den Interessen der Gläubiger und den Rechten der Schuldner wiederherzustellen. Während dies kurzfristig zu zusätzlichen Kosten und Herausforderungen für Inkassounternehmen führen könnte, könnte es langfristig dazu beitragen, den Ruf der Branche zu verbessern und das Vertrauen der Öffentlichkeit zu stärken. Es bleibt abzuwarten, wie diese Reformvorschläge umgesetzt werden und welche Auswirkungen sie auf die Inkassopraxis haben werden.

  • Künstliche Intelligenz (KI) und ihr Einfluss auf den Inkassomarkt.

    Künstliche Intelligenz (KI) und ihr Einfluss auf den Inkassomarkt.

    Die Welt des Inkassos ist in den letzten Jahren von der digitalen Transformation erfasst worden. Moderne Technologien, insbesondere Künstliche Intelligenz (KI), haben neue Möglichkeiten und Herausforderungen für das Inkassogeschäft geschaffen. Doch wie genau wirkt sich KI auf den Inkassomarkt aus? Und welche Vorteile oder Herausforderungen bringt diese fortschrittliche Technologie mit sich?

    Effizienzsteigerung durch Automatisierung

    Eine der offensichtlichsten Auswirkungen von KI auf das Inkassogeschäft ist die Effizienzsteigerung. KI-gesteuerte Automatisierungsprozesse können viele routinemäßige und zeitaufwändige Aufgaben übernehmen. Dies kann die automatische Identifizierung von Schuldnern, das Sortieren und Kategorisieren von Forderungen, das Generieren von Mahnungen und sogar das Führen von Gesprächen mit Schuldnern über Chatbots umfassen. Diese Effizienzsteigerung führt zu einer Senkung der Betriebskosten und ermöglicht es den Inkassounternehmen, sich auf komplexere Fälle zu konzentrieren.

    Verbesserte Risikobewertung und Entscheidungsfindung

    KI kann auch bei der Risikobewertung und Entscheidungsfindung eine wichtige Rolle spielen. Durch maschinelles Lernen können KI-Systeme Muster und Trends in großen Datenmengen erkennen, die für das menschliche Auge schwer zu erkennen sind. Diese Muster können genutzt werden, um die Wahrscheinlichkeit einer erfolgreichen Eintreibung zu bewerten und die besten Maßnahmen zur Eintreibung von Forderungen zu ermitteln. Dies führt zu einer höheren Erfolgsquote beim Forderungseinzug und kann so die Rentabilität von Inkassounternehmen steigern.

    Personalisierter Inkasso-Ansatz

    KI ermöglicht auch einen personalisierten Ansatz beim Forderungseinzug. Maschinelles Lernen kann eingesetzt werden, um das Verhalten und die Präferenzen einzelner Schuldner zu analysieren und so individuell angepasste Kommunikationsstrategien zu entwickeln. Dies kann dazu führen, dass Schuldner eher bereit sind, ihre Schulden zu begleichen, und kann das Inkassoverfahren für alle Beteiligten verbessern.

    Herausforderungen und Überlegungen

    Trotz dieser Vorteile bringt der Einsatz von KI im Inkassobereich auch Herausforderungen und ethische Überlegungen mit sich. Der Datenschutz ist ein wichtiges Anliegen, da KI-Systeme auf personenbezogene und sensible Daten zugreifen müssen, um effizient zu arbeiten. Darüber hinaus kann die KI-gestützte Automatisierung von Inkassovorgängen Bedenken hinsichtlich Fairness und Gerechtigkeit aufwerfen. Daher ist es wichtig, dass Inkassounternehmen und Regulierungsbehörden zusammenarbeiten, um Richtlinien zu entwickeln, die den Einsatz von KI im Inkassobereich regeln.

    Fazit

    Künstliche Intelligenz revolutioniert den Inkassomarkt. Durch Effizienzsteigerungen, verbesserte Risikobewertung und Entscheidungsfindung sowie der personalisierten Ansprache trägt KI dazu bei, das Inkasso effektiver und kundenfreundlicher zu gestalten. Trotz der damit verbundenen Herausforderungen und ethischen Überlegungen ist klar, dass KI eine immer wichtigere Rolle im Inkassobereich spielt.

    Es ist wichtig, dass Inkassounternehmen KI-Technologien verantwortungsvoll und unter Einhaltung der Datenschutzgesetze einsetzen. So können sie ihre Effizienz und Rentabilität steigern, ohne die Rechte und den Schutz der Schuldner zu gefährden.

    Der Inkassomarkt steht vor einer spannenden Zukunft, in der KI zweifellos eine zentrale Rolle spielen wird. Es liegt an den Akteuren der Branche, diese Technologie optimal zu nutzen und gleichzeitig einen fairen und ethischen Umgang mit Schuldnern zu gewährleisten. Die Möglichkeiten sind beeindruckend – und die Herausforderungen, denen wir uns stellen müssen, ebenso. Aber mit dem richtigen Ansatz kann KI die Art und Weise, wie wir Schulden eintreiben, grundlegend verändern und verbessern.

  • Kontopfändung

    Kontopfändung

    Kontosperre als probates Mittel

    Die Möglichkeit der Kontopfändung bietet dem Gläubiger die Möglichkeit, mit gerichtlicher Hilfe auf das Vermögen des Schuldners zuzugreifen.
    Leider ist nicht jeder Schuldner kommunikationsfreudig, aber wenn alle vorgerichtlichen Maßnahmen gescheitert sind und im gerichtlichen Mahnverfahren sowohl der Mahnbescheid als auch der Vollstreckungsbescheid zugestellt werden konnten, kann mit dem so genannten Titel das Konto des Schuldners gepfändet werden.

    Statista Kontoüberziehungen
    Kontoüberziehungen steigen stark an

    Wie sich aus der obigen Tabelle entnehmen lässt, Nutzen Kontoinhaber die eingeräumten Kreditrahmen auf unterschiedliche Art und Weise. Die Mitteilung über eine drohende Kontosperre veranlasst viele Banken dazu, dem Kunden mit einem Entzug des Dispos zu drohen. Damit der Dispositionsrahmen nicht gekündigt oder gekürzt wird, finden viele Schuldner auf einmal Mittel und Wege, um die Forderungen des Gläubigers doch noch zu bedienen.

    Erfolgsaussichten

    Aus unserer Praxis können wir berichten, dass dies in sehr vielen Fällen zu einem Pfändungserfolg geführt hat. Trotz der Einführung des Kontopfändungsschutzes zum 1. Juli 2010 ist es nach wie vor so, dass in vielen Fällen der Pfändungsfreibetrag überschritten wird und aus diesem Grund eine Pfändung zum Erfolg führt.

    Schuldner wird vorgewarnt

    Da der Schuldner vom Gericht vorab über die Pfändung des Pfändungsfreibetrages informiert wird, ist dies auch immer der Zeitpunkt, zu dem sich der Schuldner beim Inkassounternehmen meldet und versucht, die Kontosperrung im Rahmen einer Zahlungsvereinbarung zu umgehen. Sofern der Schuldner nicht bereits über ein Pfändungsschutzkonto verfügt, wird im Rahmen der anstehenden Kontopfändung bzw. Kontosperrung häufig gleichzeitig die Einrichtung eines P-Kontos bei der zuständigen Bank beantragt.

    Zugriff trotz P-Konto

    Wie bereits erwähnt, bedeutet das P-Konto nicht, dass es nicht pfändbar ist. Das P-Konto bedeutet lediglich, dass ein bestimmter Betrag auf dem Konto des Schuldners nicht gepfändet werden darf. Hat der Gläubiger Informationen darüber, dass der Schuldner Steuererstattungen oder Sonderzahlungen, Erbschaften oder ähnliches erhält, kann er den Zeitpunkt der Kontopfändung mit dem voraussichtlichen Eingang der Sonderzahlung verbinden und hat dadurch eine größere Chance, im Rahmen der Kontopfändung einen nennenswerten Betrag zu erlangen.

    Vorteile des informierten Gläubigers

    Liegen dem Gläubiger Informationen darüber vor, dass der Schuldner Vermögenswerte beiseite schaffen könnte, bietet sich die sogenannte Vorpfändung an. Die Vorpfändung sollte aufgrund der hohen Anforderungen nur von versierten Antragstellern durchgeführt werden. Dabei kann es leicht passieren, dass die Vorpfändung keinen Erfolg hat und der Schuldner auf diesem Wege einige Zeit vor der folgenden Kontosperrung über die Absichten des Gläubigers informiert wird.

    Fazit

    Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Kontopfändung ein sehr probates Mittel zur Durchsetzung von Forderungen ist. In den meisten Fällen wird der Schuldner auf diese Weise wachgerüttelt und meldet sich zumindest mit einem Ratenzahlungsvorschlag.

  • Fluggast verzichte nicht auf deine Rechte

    Fluggast verzichte nicht auf deine Rechte


    „Pilot: Der einzige der stört, ist der Passagier!“

    – frei überliefert

    Es könnte alles so einfach sein. Flug buchen, fliegen, ankommen. Doch die Realität sieht anders aus: Flug gebucht, Flug verspätet, Flug verspätet, Flug gestrichen.

    Bei den meisten Fluggesellschaften fühlt man sich eher als Störfaktor denn als willkommener Gast. Flugzeuge sind überbucht, Abflugzeiten reine Makulatur und der Teufel steckt oft im Kleingedruckten. Die gesetzlichen Änderungen der Fluggastrechte in Europa haben den Fluggästen inzwischen zumindest einige Möglichkeiten gegeben, sich ein wenig zu wehren.

    umfangreiche Fluggastrechte

    Leider greifen die neuen Gesetze zu den Fluggastrechten in den meisten Fällen viel zu kurz. Entschädigung hin oder her. Niemand bucht einen Flug in der Hoffnung, durch eine Entschädigungszahlung reich zu werden. Kein Flughafen kann so schön sein, dass ich dort meine kostbare Freizeit totschlagen möchte. Aber für den einen oder anderen ist es eine Möglichkeit, seinem Ärger Luft zu machen.

    1.000 € und mehr als Schadensersatz möglich

    Die möglichen Ansprüche gegen das Luftfahrtunternehmen sind sehr unterschiedlich und können in bestimmten Konstellationen sogar kumulieren. Vor diesem Hintergrund ist es für viele Geschädigte interessant zu erfahren, dass die Entschädigungszahlungen auch in der Summe Beträge von 1.000 € und mehr erreichen können.

    Anspruchsgrundlagen

    Die Fluggesellschaft kann für folgende Schäden haftbar gemacht werden

    1. Eine Ausgleichszahlung für eine einfache Flugverspätung.
      • Diese ist gestaffelt nach der Dauer der Verspätung und kann bis zu 600 € betragen.
    2. Ersatz der Kosten, die zu einer konkreten Vermögensminderung geführt haben.
      • Durch die Annullierung oder Verspätung eines Fluges können dem geschädigten Fluggast auch tatsächliche Kosten entstanden sein. Diese sind in der Regel voll erstattungsfähig.

    Entschädigung für entgangenen Gewinn, der einem nicht erzielten Vermögenszuwachs entspricht.

    Unter Umständen sind noch weitere Szenarien denkbar, die aber wegen ihrer Seltenheit nicht wirklich erwähnt werden sollen.

    Gefahrloses Durchsetzen der Ansprüche

    Wie bereits aus dem Begriff Fluggastrechte hervorgeht, ist der Fluggast bei berechtigten Ansprüchen kein Bittsteller. Reagiert die Fluggesellschaft auf eine einfache Aufforderung zur unkomplizierten Abwicklung der bestehenden Ansprüche nicht angemessen, kann der Anspruch risikolos (und in vielen Fällen sogar kostenfrei) an einen Rechtsdienstleister übergeben werden.

    Ob ein Inkassodienstleister oder ein Rechtsanwalt mit der Durchsetzung der Forderung beauftragt wird, mag Geschmackssache sein. Muss der Gläubiger jedoch das gesamte Mahnverfahren durchlaufen, ist der Inkassodienstleister aufgrund der geringeren Gebühren für reine Inkassodienstleistungen grundsätzlich die günstigere Wahl.

  • Inkasso lieber outsourcen?

    Inkasso lieber outsourcen?

    Die Auslagerung des internen Mahnwesens bringt für den Unternehmer eine Reihe von Vorteilen mit sich. Im folgenden erhalten Sie eine kurze Übersicht, über die Möglichkeiten, welche Ihnen das Outsourcing von Inkassodienstleistungen verschafft.

    Kosteneinsparungen:

    Durch das Outsourcing des Mahnverfahrens werden erfahrungsgemäß erhebliche Kosten eingespart. Die betroffenen Unternehmen müssen keine eigenen Mitarbeiter oder Ressourcen für die Bearbeitung des Mahnverfahrens vorhalten. Dadurch spart das Outsourcing des Mahnverfahrens Kosten ein, die an anderer Stelle für operative Ziele des Unternehmens genutzt werden können. Stattdessen zahlt das Unternehmen nur für die tatsächlich in Anspruch genommenen Dienstleistungen.

    Erfolgreiche Unternehmer sind daran interessiert, ihre Kosten zu senken. Niedrige laufende Kosten wirken sich unmittelbar auf den Gewinn und damit auf den Erfolg ihres Unternehmens aus. Durch Kostensenkungen verbessern Sie als Unternehmer ihre Rentabilität und es stehen mehr Mittel für Investitionen in Wachstum und Innovation zur Verfügung.

    Außerdem kann eine wirksame Kostenkontrolle dazu beitragen, dass ein Unternehmen wettbewerbsfähiger wird, indem es seine Produkte oder Dienstleistungen günstiger anbietet. Dies trägt maßgeblich dazu bei, neue Kunden zu gewinnen und bestehende Kunden zu behalten.

    Finanzielle Engpässe und Liquiditätsprobleme werden durch ein ausgelagerter Mahnwesen massiv verringert. Wenn Sie als Unternehmer in der Lage sind, ihre Ausgaben unter Kontrolle zu halten, lassen sich die finanziellen Ressourcen besser planen und es führt zu Sicherheit seine Rechnungen und Verpflichtungen fristgerecht bezahlen können.

    Im Großen und Ganzen tragen Kosteneinsparungen dazu bei, ein Unternehmen wettbewerbsfähiger, profitabler und widerstandsfähiger zu machen. Unternehmer sollten daher stets bestrebt sein, ihre Ausgaben zu optimieren und nach Möglichkeiten zur Kosteneinsparung zu suchen.

    Effizienzsteigerung:

    Viele externe Dienstleister sind auf das Mahnwesen spezialisiert. Sie optimieren Mahnprozesse und führen diese schneller durch als interne Mitarbeiter, die möglicherweise andere Aufgaben haben.

    Effizienzverbesserungen können sich auf unterschiedliche Weise positiv auf ein Unternehmen auswirken, z. B. durch

    1. Produktivitätssteigerung: Durch mehr Arbeit in kürzerer Zeit steigern Unternehmen ihre Produktivität. Dies versetzt das Unternehmen in die Lage, mehr Aufträge bearbeiten zu können. Die Herstellung von Produkten oder die Erbringung von Dienstleistungen wird beschleunigt und insgesamt effizienter durchgeführt.
    2. Kostensenkung: Durch die Steigerung der Effizienz senken Unternehmen ihre Kosten. Die effizientere Nutzung von Ressourcen vermeidet zudem Verschwendung und trägt zur so genannten Nachhaltigkeit bei. Dies mach Unternehmen profitabler, womit mehr Mittel für Wachstum und Investitionen zur Verfügung stehen.
    3. Verbesserung der Kundenbindung: Ein effizientes Unternehmen bedient Kunden besser und reagiert schneller auf deren Bedürfnisse. Zufriedene Kunden werden längerfristig an das Unternehmen gebunden.
    4. Höhere Qualität: Eine effiziente Arbeitsweise führt zu qualitativ hochwertigeren Produkte oder Dienstleistungen, da Fehler und Verschwendung reduziert werden. Dadurch verbessert sich der Ruf des Unternehmens und es wird als zuverlässiger und qualitativ hochwertiger Lieferant wahrgenommen.
    5. Verbesserung der Arbeitsbedingungen: Effizienzsteigerungen lassen die üblichen Arbeitsprozesse reibungsloser und besser organisiert ablaufen. Das Personal arbeitet effektiver und erfährt weniger Stress und Arbeitsbelastung. Die Mitarbeiterzufriedenheit ist heutzutage eines der großen Themen und sollte entsprechend beachtet werden.

    Effizienzsteigerung ist also einer der Hebel, die dazu beitragen, ein Unternehmen produktiver, profitabler und wettbewerbsfähiger zu machen. Dies geschieht durch eine effizientere Nutzung der Ressourcen und eine Optimierung der Arbeitsprozesse. Eine Überlastung des Personal durch fachfremde Tätigkeiten wird effektiv vermieden.

    Expertise und Erfahrung:

    Externe Dienstleister verfügen in der Regel über umfangreiche Erfahrungen im Mahnwesen und können auf bewährte Strategien und Methoden zurückgreifen, um eine höhere Erfolgsquote bei der Beitreibung ausstehender Zahlungen zu erzielen.

    Inkassounternehmen verfügen in der Regel über mehr Fachwissen und Erfahrung im Forderungseinzug als Unternehmer, da dies ihr Kerngeschäft ist. Im Gegensatz dazu konzentrieren sich Unternehmer in der Regel auf ihr Kerngeschäft und verfügen nicht immer über die Ressourcen oder das Fachwissen, um Forderungen effizient zu bearbeiten.

    Inkassounternehmen haben in der Regel spezialisierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die über eine umfassende Ausbildung und Erfahrung im Mahnwesen verfügen. Sie sind in der Lage, die spezifischen Gesetze und Vorschriften im Zusammenhang mit der Eintreibung von Forderungen genau zu verstehen und anzuwenden.

    Darüber hinaus verfügen Inkassounternehmen über spezialisierte Systeme und Technologien, um Forderungen effektiv und effizient zu bearbeiten. Sie sind in der Lage, automatisierte Prozesse und Algorithmen einzusetzen, um Zahlungsverzögerungen zu erkennen und schnell darauf zu reagieren.

    Für die Sammlung von Informationen über Schuldner und ihre finanzielle Situation haben Inkassounternehmen Zugang zu spezialisierten Datenbanken und Ressourcen. Auf diese Weise können sie die Erfolgsaussichten der Beitreibung genau einschätzen und entsprechende Maßnahmen ergreifen.

    Insgesamt können Inkassounternehmen aufgrund ihres Fachwissens, ihrer Erfahrung und ihrer spezialisierten Ressourcen Forderungen oft effektiver und effizienter bearbeiten als Unternehmer.

    Fokus auf das Kerngeschäft:

    Das Outsourcing des Mahnwesens kann dazu beitragen, dass interne Mitarbeiter des Unternehmens mehr Zeit haben, sich auf ihre eigentlichen Aufgaben und das Kerngeschäft zu konzentrieren, anstatt Zeit und Energie in das Mahnwesen zu investieren.

    Unternehmen sind gut beraten, sich auf ihr Kerngeschäft zu konzentrieren, da sie dadurch erfolgreicher und wettbewerbsfähiger werden können. Hier einige Gründe, warum sich Unternehmen auf ihr Kerngeschäft konzentrieren sollten

    1. Effizienz: Durch die Konzentration auf das Kerngeschäft können Unternehmen ihre Ressourcen effektiver einsetzen und ihre Geschäftsprozesse optimieren. Dies kann dazu beitragen, dass das Unternehmen effizienter und kostengünstiger arbeitet.
    2. Qualität: Wenn sich ein Unternehmen auf sein Kerngeschäft konzentriert, kann es seine Produkte oder Dienstleistungen besser entwickeln und verbessern. Dies kann dazu beitragen, dass das Unternehmen eine höhere Qualität bietet und seine Kunden zufriedenstellt.
    3. Wettbewerbsfähigkeit: Durch die Konzentration auf das Kerngeschäft können sich Unternehmen besser auf den Wettbewerb einstellen und sich auf ihre Stärken konzentrieren. Dies kann dazu beitragen, dass das Unternehmen wettbewerbsfähiger wird und seinen Marktanteil erhöht.
    4. Innovation: Durch die Konzentration auf das Kerngeschäft kann ein Unternehmen Ressourcen und Energie in die Entwicklung neuer Ideen und Produkte investieren. Dies kann dazu beitragen, dass das Unternehmen innovativer wird und sich von anderen Unternehmen abhebt.
    5. Kundenbindung: Durch die Konzentration auf das Kerngeschäft und ein besseres Verständnis der Kunden kann die Kundenbindung verbessert werden. Dies kann dazu beitragen, dass Kunden loyal bleiben und das Unternehmen weiterempfehlen.

    Insgesamt kann es für Unternehmen sinnvoll sein, sich auf ihr Kerngeschäft zu konzentrieren, um Effizienz, Qualität, Wettbewerbsfähigkeit, Innovation und Kundenbindung zu verbessern.

    Reduzierung von Fehlern und Risiken:

    Externe Dienstleister können spezialisierte Software und Tools einsetzen, um den Mahnprozess zu automatisieren und Fehler zu minimieren. Außerdem sind sie in der Regel besser in der Lage, die rechtlichen und regulatorischen Anforderungen zu verstehen und zu erfüllen, was das Risiko von Fehlern und Rechtsstreitigkeiten verringert.

    Das interne Mahnwesen kann für ein Unternehmen eine Belastung darstellen, da es Zeit und Ressourcen in Anspruch nimmt, die ansonsten für das Kerngeschäft verwendet werden könnten. Wenn ein Unternehmen interne Mitarbeiter für das Mahnwesen einsetzt, kann dies dazu führen, dass diese weniger Zeit für ihre eigentlichen Aufgaben haben und das Unternehmen insgesamt weniger produktiv ist. Darüber hinaus kann es für Unternehmen schwierig sein, Mahnverfahren effizient zu gestalten und umzusetzen, insbesondere wenn sie nicht über spezielle Kenntnisse im Mahnwesen verfügen.

    Zusätzlich kann das interne Mahnwesen auch mit verschiedenen Fehlern und Risiken verbunden sein, einschließlich:

    1. Mangelnde Sachkenntnis: Die internen Mitarbeiter verfügen möglicherweise nicht über die Sachkenntnis und Erfahrung, die für eine effektive und effiziente Durchführung von Mahnverfahren erforderlich sind.
    2. Unzureichende Ressourcen: Unternehmen haben unter Umständen Schwierigkeiten bei der Bereitstellung der erforderlichen Ressourcen für das interne Mahnwesen, z. B. spezielle Software, Personal und Zeit.
    3. Fehlende technologische Unterstützung: Die effektive Bearbeitung von Forderungen und die Automatisierung des Mahnverfahrens können für Unternehmen, die keine spezialisierte Software oder Tools für das interne Mahnwesen einsetzen, schwierig sein.
    4. Rechtliche Risiken: Unternehmen können in rechtliche Schwierigkeiten geraten, wenn sie Forderungen nicht ordnungsgemäß bearbeiten oder die rechtlichen Anforderungen an die Einziehung von Forderungen nicht einhalten.
    5. Image-Risiken: Wendet ein Unternehmen aggressive oder unethische Methoden zur Eintreibung von Forderungen an, kann dies dem Image des Unternehmens schaden und zu einem Vertrauensverlust bei Kunden und Partnern führen.
    6. Cashflow-Risiken: Cashflow-Probleme und Liquiditätsengpässe können entstehen, wenn ein Unternehmen Schwierigkeiten hat, ausstehende Zahlungen einzutreiben.

    Insgesamt kann das interne Mahnwesen für ein Unternehmen eine Belastung darstellen und mit verschiedenen Fehlern und Risiken verbunden sein. Daher kann es sinnvoll sein, das Mahnwesen an einen externen Dienstleister auszulagern, der über das notwendige Know-how und die Ressourcen verfügt, um Forderungen effektiv und effizient zu bearbeiten.

    Verbesserung des Cashflows:

    Durch eine effizientere Bearbeitung des Mahnwesens wird das Unternehmen in die Lage versetzt, ausstehende Zahlungen schneller einzutreiben und damit den Cashflow zu verbessern.

    Ein externer Inkassodienstleister kann den Cashflow eines Unternehmens in der Regel erheblich verbessern, da er auf die effektive und effiziente Eintreibung von Forderungen spezialisiert ist. Ein Inkassodienstleister verfolgt einen professionellen und zielgerichteten Ansatz beim Forderungseinzug und verfügt in der Regel über spezialisierte Technologien und Methoden zur Automatisierung und Optimierung des Mahnwesens. Im Vergleich dazu kann das interne Mahnwesen eines Unternehmens weniger effektiv und effizient sein, da die Mitarbeiter nicht über die spezialisierten Kenntnisse und Erfahrungen verfügen, die für einen erfolgreichen Forderungseinzug erforderlich sind.

    Durch die Auslagerung des Mahnwesens an einen externen Inkassodienstleister kann ein Unternehmen schnellere und bessere Ergebnisse erzielen, indem es die Eintreibung ausstehender Zahlungen beschleunigt und den Cashflow verbessert. Ein Inkassodienstleister verfügt über spezialisierte Tools und Technologien, um den Mahnprozess effizient zu gestalten, Zahlungsverzögerungen zu erkennen und schnell darauf zu reagieren. Darüber hinaus verfügt er über spezialisierte Mitarbeiter, die über eine umfassende Ausbildung und Erfahrung im Mahnwesen verfügen und in der Lage sind, die rechtlichen und regulatorischen Anforderungen zu erfüllen.

    Zusammenfassend lässt sich sagen, dass ein externer Inkassodienstleister den Cashflow eines Unternehmens erheblich verbessern kann, indem er effektive und effiziente Methoden zur Eintreibung von Forderungen einsetzt und das Unternehmen von der Last des internen Mahnwesens befreit.

    Insgesamt hilft die Auslagerung des internen Mahnwesens einem Unternehmen dabei, effektiver und effizienter zu arbeiten, Kosten einzusparen und sich auf das Kerngeschäft konzentrieren zu können.

  • Zinsen vergessen? Hilfe naht!

    Zinsen vergessen? Hilfe naht!

    Verzugszinsen nicht tituliert? – Nichts leichter als das!

    Vor einigen Tagen wurden wir von einem Mandanten beauftragt, eine titulierte Forderung im Wege der Zwangsvollstreckung beizutreiben. Der Mandant hatte die Forderung selbst titulieren lassen und bereits vor unserer Beauftragung einen Vollstreckungsversuch unternommen. Erst im Rahmen seines Vollstreckungsversuches fiel ihm dann auf, dass er die Verzugszinsen im gerichtlichen Mahnverfahren schlichtweg nicht mit titulieren lassen hat.

    Der Gerichtsvollzieher prüft die Ansprüche!

    Der Mahnbescheid und der anschließende Vollstreckungsbescheid wurden beantragt, erlassen und auch ordnungsgemäß zugestellt. Nachdem der zuständige Gerichtsvollzieher jedoch einen Vollstreckungsauftrag erhalten hat, stellt sich heraus, dass schlichtweg vergessen wurde, die Verzugszinsen ebenfalls geltend zu machen. Tatsächlich wurde der Titel nur hinsichtlich der Hauptforderung erlassen.

    Versuch der Nachbesserung schlug fehl

    Der unmittelbar anschließende Versuch des Mandanten, auch die Verzugszinsen titulieren zu lassen, scheiterte. Auf Nachfrage teilte das Gericht mit, da das Verfahren durch den Erlass des Mahn- und Vollstreckungsbescheides bereits abgeschlossen sei, könne eine „nachträgliche Änderung“ nicht mehr vorgenommen werden. Etwaige Zinsen können nicht mehr geltend gemacht werden.

    Diese Aussage klingt für jeweils betroffene Gläubiger enttäuschend, ist aber in der Regel richtig:

    Das Mahnverfahren ist ein beschleunigtes gerichtliches Verfahren mit dem Ziel, schnell über einen Anspruch zu entscheiden und einen vollstreckbaren Titel zu erlangen. Mit dem Erlass und der ordnungsgemäßen Zustellung des Mahnbescheids ist das Verfahren in der Regel abgeschlossen. Weitere Ansprüche können nicht mehr geltend gemacht werden.

    Es gibt jedoch Ausnahmen von dieser Regel. Unter bestimmten Umständen kann der Gläubiger eine „nachträgliche Änderung“ beantragen, wenn er nachweisen kann, dass ihm bei der Antragstellung ein Fehler unterlaufen ist, der sich auf das Verfahren ausgewirkt hat. In diesem Fall kann das Gericht den Titel ändern oder ergänzen, um den Fehler zu beheben.

    Verzugszinsen fallen nicht unter Ausnahme

    In diesem konkreten Fall wäre es schwierig, die entgangenen Zinsen nun in einem gesonderten Verfahren geltend zu machen, ohne dass es sich um eine Hauptforderung handelt. Der Gläubiger müsste einen neuen Anspruch geltend machen und ein neues Verfahren einleiten. Dies wäre mit einem zusätzlichen Kosten- und Zeitaufwand verbunden, der durch eine Korrektur des Fehlers bereits im Mahnverfahren hätte vermieden werden können.

    Notwendige Kosten prüfen!

    Da es sich bei den Verzugszinsen jedoch nicht um eine unter die Einreden fallende Forderung handelt, greift ein Antrag auf nachträgliche Titulierung ins Leere. Für diesen Anspruch ist ein gesondertes gerichtliches Mahnverfahren durchzuführen. Umstritten ist allerdings, ob die in diesem Zusammenhang entstehenden Kosten dem Schuldner auferlegt werden können. Schließlich hat der Schuldner mit der fehlerhaften Forderungsanmeldung nichts zu tun.

    Es empfiehlt sich immer, bei der Beantragung eines Mahnbescheids sorgfältig zu prüfen, ob alle Ansprüche und Forderungen korrekt aufgeführt sind.

    Wird ein Fehler festgestellt, sollte dies dem Gericht unverzüglich mitgeteilt werden. So kann der Fehler noch im laufenden Verfahren korrigiert werden. Auf diese Weise wird vermieden, dass der Gläubiger in eine ähnliche Situation wie im vorliegenden Fall gerät.

    Können im Mahnverfahren Verzugszinsen geltend gemacht werden?

    Ja, Verzugszinsen können im Mahnverfahren geltend gemacht werden. Verzugszinsen entstehen, wenn der Schuldner eine Zahlung nicht fristgerecht leistet und dadurch in Verzug gerät. Die Höhe der Verzugszinsen richtet sich grundsätzlich nach dem gesetzlichen Verzugszinssatz, der regelmäßig angepasst wird.

    Viel Platz im Mahnbescheidsantrag

    Im Rahmen des Mahnverfahrens hat der Gläubiger die Möglichkeit, die Höhe der Verzugszinsen in seinem Antrag auf Erlass eines Mahnbescheids anzugeben und damit in den Titel aufnehmen zu lassen. Dazu muss er die Höhe der Verzugszinsen und den Zeitraum, für den die Zinsen berechnet werden sollen, angeben.

    Rechtsmittel für den Schuldner

    Nach Erlass des Mahnbescheids und dessen Zustellung an den Schuldner kann dieser innerhalb von zwei Wochen Widerspruch gegen den Mahnbescheid einlegen. Wird kein Widerspruch eingelegt, folgt für den Gläubiger die Möglichkeit, einen Vollstreckungsbescheid zu beantragen. Dieser ist ebenfalls mit einer 14-tägigen Einspruchsfrist für den Schuldner versehen. Erst, wenn beide Rechtsmittel vom Schuldner nicht genutzt werden, wird der Mahnbescheid rechtskräftig und hat die Wirkung eines Urteils. Das bedeutet, dass der Gläubiger aus dem Titel vollstrecken und auch Verzugszinsen geltend machen kann.

    Erst Widerspruch, dann Einspruch möglich!

    Widerspricht der Schuldner jedoch dem Mahnbescheid oder legt Einspruch gegen den Antrag auf Erlass eines Vollstreckungsbescheides ein, ist der Gläubiger darauf angewiesen, seinen Anspruch im Rahmen eines ordentlichen Klageverfahrens vor Gericht geltend zu machen. Dabei kann er nicht nur die Hauptforderung, sondern auch die Verzugszinsen geltend machen.

    Es empfiehlt sich daher, bereits im Mahnverfahren alle Ansprüche und Forderungen genau zu prüfen und in den Mahnbescheidsantrag aufzunehmen. Auf diese Weise können die Verzugszinsen rechtzeitig geltend gemacht werden und der Gläubiger kommt schneller zu seinem Recht.

    Sollten Sie bei ihrem Mahnbescheidsantrag die Verzugszinsen vergessen haben, können Sie diese in einem weiteren Mahnbescheidsverfahren selbständig geltend machen. Ob die dadurch entstehenden Kosten in einem Verhältnis zur Höhe der Verzugszinsen stehen, ist natürlich Ermessenssache

  • Vorsicht bei Zwangsräumungsaufträgen

    Vorsicht bei Zwangsräumungsaufträgen

    Vorsicht bei Räumungsaufträgen, wenn der Schuldner seine beweglichen Sachen nicht selbst verwahrt!

    Räumungsaufträge an den Gerichtsvollzieher müssen auch explizite Anweisungen bezüglich der beweglichen Sachen des Schuldners enthalten, da diese gesondert verwahrt werden müssen.

    Bei Räumungsaufträgen muss der Gerichtsvollzieher die beweglichen Sachen des Schuldners gesondert verwahren. Damit soll sichergestellt werden, dass sie nicht beschädigt oder gestohlen werden. Gemäß § 885a Abs. 2 ZPO hat der Gerichtsvollzieher die beweglichen Sachen des Schuldners, die von der Zwangsvollstreckung nicht betroffen sind, von den Sachen zu trennen, die Gegenstand der Zwangsvollstreckung sind. Die getrennten Sachen sind so zu verwahren, dass sie nicht beschädigt werden oder verloren gehen.

    Wahl der Lagerstätte obliegt dem Gerichtsvollzieher

    Grundsätzlich kann der Gerichtsvollzieher die Sachen des Schuldners zur sicheren Aufbewahrung in eine andere Wohnung oder in ein Lager bringen. Der Schuldner hat jedoch das Recht, einen Teil seiner Sachen auszusondern und in seiner Wohnung zu belassen, soweit ihm dies möglich und zumutbar ist.

    Der Gerichtsvollzieher muss nur die beweglichen Sachen des Schuldners verwahren, bzw. verwahren lassen. Immobilien und Grundstücke unterliegen anderen Regelungen und müssen in der Regel nicht gesondert verwahrt werden.

    Der Schuldner kann die Herausgabe der gepfändeten Sachen innerhalb gesetzlich geregelter Fristen verlangen

    Die Fristen, innerhalb derer der Schuldner die Herausgabe der gepfändeten Sachen verlangen kann, werden in § 802c Abs. 1 Satz 2 ZPO geregelt. Und zwar muss der Schuldner innerhalb von zwei Wochen nach der Pfändung die Herausgabe der gepfändeten Sachen verlangen.

    Vorsicht: Diese Frist ist nicht absolut.

    Der Schuldner kann die Herausgabe der gepfändeten Sachen auch noch später verlangen, wenn er darlegt und glaubhaft macht, dass er von der Pfändung keine Kenntnis hatte oder aus einem anderen wichtigen Grund an der Einhaltung der Frist gehindert war. Aus diesem Grund ist es wichtig, sich ggfs. Vom Gerichtsvollzieher bestätigen zu lassen, wann der Schuldner nachweislich Kenntnis von der Zwangsräumung hatte.

    Unterschiedliche Fristen in Bezug auf Zwangsräumung und Abgabe der eV

    Die Frist zur Herausgabe der gepfändeten Sache ist nicht zu verwechseln mit der Frist zur Abgabe der eidesstattlichen Versicherung (früher Offenbarungseid). Die Frist für die Abgabe der eidesstattlichen Versicherung beträgt in der Regel zwei Wochen ab Zustellung der Aufforderung zur Abgabe der eidesstattlichen Versicherung.

    Überlegen Sie sorgfältig, ob Sie einen eventuellen Räumungsbefehl einschränken

    In bestimmten Fällen kann es sinnvoll sein, einen Räumungsauftrag einzuschränken. Eine Beschränkung kann zum Beispiel sinnvoll sein, wenn der Schuldner nur einen Teil der Wohnung bewohnt und der Vermieter nur diesen Teil räumen lassen möchte. Eine Beschränkung kann auch sinnvoll sein, wenn der Schuldner wichtige Unterlagen oder Gegenstände in der Wohnung hat, die er dringend benötigt.

    Eine Beschränkung des Räumungsauftrags ist jedoch nur möglich, wenn der Vermieter und der Gerichtsvollzieher damit einverstanden sind. Der Vermieter muss seine Forderungen und Wünsche klar formulieren und dem Gerichtsvollzieher mitteilen. Der Gerichtsvollzieher prüft dann, ob eine Beschränkung des Räumungsauftrags rechtlich möglich und praktisch durchführbar ist.

    Eine Beschränkung des Räumungsauftrages ist nur in Ausnahmefällen möglich. Hat der Vermieter ein berechtigtes Interesse an einer vollständigen Räumung, wird das Gericht in der Regel keine eingeschränkte Räumungsverfügung erlassen. Es ist daher ratsam, sich in solchen Fällen anwaltlich beraten zu lassen, um die besten Möglichkeiten zu prüfen.

  • Lohnpfändung: Tricks und Schliche

    Lohnpfändung: Tricks und Schliche

    Wann lässt sich Lohn pfänden?

    Bei einer Lohnpfändung wird ein Teil des Lohns eines Arbeitnehmers abgezogen, um Schulden zu begleichen. Dabei gibt es einiges zu beachten:

    • Titel: Für eine Lohnpfändung benötigt der Gläubiger einen vollstreckbaren Titel, zum Beispiel einen gerichtlichen Vollstreckungsbescheid.
    • Freibetrag: Der Arbeitnehmer hat einen Freibetrag, der nicht gepfändet werden darf. Dieser Freibetrag richtet sich nach der Höhe des Nettoeinkommens, der Anzahl der unterhaltsberechtigten Personen und der Steuerklasse.
    • Pfändungsbeschluss: Der Arbeitgeber muss einen Pfändungsbeschluss erhalten, bevor er das Gehalt des Arbeitnehmers pfänden kann.
    • Benachrichtigung des Arbeitnehmers: Der Arbeitnehmer muss über die Pfändung seines Gehalts informiert werden und hat das Recht, der Pfändung zu widersprechen.
    • Überweisung an den Gläubiger: Der Arbeitgeber muss den gepfändeten Betrag an den Gläubiger überweisen.
    • Laufende Überprüfung: Die Pfändung endet nicht automatisch, sondern muss laufend überprüft werden. Ändert sich die finanzielle Situation des Arbeitnehmers, kann sich auch die Höhe des Freibetrages ändern.

    Wichtig ist, dass sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer bei einer Lohnpfändung an die gesetzlichen Vorgaben halten, um Streitigkeiten und Probleme zu vermeiden.

    P-Konto – Pfändungsschutzkonto

    P-Konten haben sich zu einem beliebten Mittel entwickelt, um Gläubigern die Durchsetzung berechtigter Forderungen, z.B. im Rahmen einer Lohnpfändung, zu erschweren. Da der Gesetzgeber die Vergabe von P-Konten nicht besonders stark reglementiert hat, kann praktisch jeder nach Belieben ein P-Konto einrichten. Ob eine „wirtschaftliche Notwendigkeit“ für die Einrichtung besteht, wird von der Bank nicht geprüft. Da sich P-Konten im geregelten Zahlungsverkehr nicht von „normalen“ Konten unterscheiden, besteht aus diesem Grund auch keine besonders hohe Hemmschwelle, eine solche „Pfändungsbremse“ in Anspruch zu nehmen.

    Zu schneller Verzicht auf Lohnpfändung

    Nicht wenige Gläubiger stellen sofort alle Inkassomaßnahmen ein und verzichten auf Lohnpfändungen, wenn ihnen der Schuldner glaubhaft versichert, dass ein P-Konto besteht. In vielen Fällen wird aber die Pfändungsfreigrenze regelmäßig überschritten, so dass eine Lohnpfändung wirtschaftlich durchaus Sinn macht.

    vielfältige Lohnzulagen üblich

    Heutzutage ist es in immer mehr Betrieben wieder üblich, neben dem Urlaubsgeld weitere Zahlungen zu den 12 Monatsgehältern zu leisten. Neben einem weiteren Monatsgehalt werden in vielen Betrieben in zum Teil unregelmäßigen Abständen tarifliche Zulagen gezahlt. Diese Zulagen unterliegen jedoch nur dann der Pfändung, wenn die Pfändung auch bei der jeweiligen Bank eingetragen ist.

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