Ein Schreiben von einem Inkassounternehmen hat auf die meisten Schuldner eine unangenehme Wirkung: Neben, „was hab ich denn jetzt wieder vergessen zu bezahlen“, und „Mist, jetzt hat der doch ein Inkasso eingeschaltet“, gibt es bestimmt noch jede Menge anderer Gedanken, die den Empfängern so durch den Kopf schießen. Trotzdem können wir den Schuldnern – zumindest jenen, die von uns angeschrieben werden – nur raten, das Anschreiben auch als Chance zu sehen. Als Chance, mindestens eine Baustelle zu schließen und nicht mehr mit einem flauen Gefühl im Magen zum Briefkasten gehen zu müssen.
Prüfung des Inkassobriefes
Jeder Inkassodienstleister ist gesetzlich verpflichtet, die Forderung ausreichend zu benennen und dem Inkassobrief entsprechende Aufstellungen beizufügen. Jeder Angeschriebene sollte mit diesen Informationen schon beim Überfliegen des Briefes in der Lage sein, die Rechtmäßigkeit der Forderung zu erkennen. Natürlich kann sich das jeder Schuldner leicht machen, indem er den Brief ignoriert und sich taub und blind stellt. Leider ist das für keinen der Beteiligten eine sinnvolle Lösung. Denn, wenn die Forderung berechtigt ist, wird es mit Sicherheit nicht bei dem einen Mahnschreiben bleiben. Neben den Verzugszinsen entstehen nämlich sehr schnell auch immense Kosten für die Einleitung des gerichtlichen Mahnverfahrens und die ggfs. weiteren notwendigen Schritte durch den Gerichtsvollzieher. All dieses Ungemach kann jeder Schuldner umgehen, wenn er den Dialog sucht.
Ziele des Inkassounternehmers
Im Gegensatz zu einem Rechtsanwalt, der schon von Berufs wegen parteiisch sein muss, ist die Arbeit des Inkassounternehmers darauf ausgerichtet seinem Mandanten einen Geldfluss zu verschaffen. Dies ist auch gleichzeitig die beste Chance für den Schuldner: Inkassounternehmer sind nicht an einer Eskalation interessiert. Sie wollen nicht, dass die Angelegenheit vor Gericht landet. Nicht nur, dass ein Gerichtsverfahren die Angelegenheit für alle Beteiligten nochmals erheblich verteuert; Ein Gerichtsverfahren sorgt auch dafür, dass sich eine Forderungsangelegenheit über Jahre hinziehen kann.
Plumpe Regel:
Der Rechtsanwalt ist daran interessiert dem Mandanten zu seinem Recht zu verhelfen. Der Inkassodienstleister ist daran interessiert dem Mandanten zu seinem Geld zu verhelfen!
Zahlungsvereinbarungen treffen und einhalten
Geld hat man zu haben! Dieser Leitsatz mag für viele Menschen, die eben genau davon zu wenig haben, eher wie ein Schlag ins Gesicht wirken. Aber anders funktioniert unser Wirtschaftssystem halt nicht. Der andere Leitsatz: Verträge müssen eingehalten werden, wirkt zudem auch zu Gunsten des Schuldners. Eine Zahlungsvereinbarung schützt Sie vor weiteren Unbilden seitens des Gläubigers und dessen Vertretern.
Grundlagen einer funktionierenden Markwirtschaft:
1. Geld hat man zu haben. 2. Verträge sind einzuhalten.
Post von ISE – deutsche Inkasso
Wir prüfen immer sehr sorgfältig, dass ausschließlich fällige und unstrittige Forderungen von uns eingetrieben werden. Um auch dem Schuldner immer eine Möglichkeit zu geben, auf unsere Forderungen angemessen reagieren zu können, nennen wir in unserem Inkassobrief grundsätzlich alle Möglichkeiten mit uns Kontakt aufnehmen zu können, auf jedem Anschreiben. Wenn Sie als Schuldner der Meinung sind, dass die Forderung, die wir im Auftrag geltend machen wollen, unberechtigt ist, so zögern Sie bitte nicht uns darauf hinzuweisen. Wir werden mit Sicherheit eine Lösung finden.
Unsere Forderung ist unberechtigt?
Nichts leichter als das: Es reicht eine kurze Nachricht per E-Mail, dass Sie die Forderung ernsthaft und endgültig bestreiten.