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Factoring: Der Trugschluss der „Sicherheit“ und hohe fixe Kosten

Wirtschaftliche Unterschiede zwischen Factoring und Inkasso

Factoring wird oft als ein Instrument angepriesen, das Unternehmen durch den schnellen Zugang zu Liquidität und einen umfassenden Schutz vor Forderungsausfällen Sicherheit bietet. In der Praxis bedeutet dies jedoch, dass Unternehmen ihre Forderungen verkaufen, um die vermeintlich sichere Liquidität sofort zu erhalten. Diese Sicherheit hat allerdings einen hohen Preis, der sich direkt auf die Wirtschaftlichkeit des Unternehmens auswirkt:

  1. Hohe fixe Kosten und geringe Margen:
    Die Kosten für Factoring sind in der Regel fix und beinhalten Abschläge von 3 bis 9 % auf die Forderungen. Diese Abschläge reduzieren die Einnahmen, und bei Unternehmen mit ohnehin engen Margen kann dies die Wirtschaftlichkeit erheblich beeinträchtigen. Selbst wenn ein Unternehmen mit dem Factor günstige Konditionen aushandeln kann, bleiben die Fixkosten des Factorings ein erheblicher Belastungsfaktor. Gerade in Branchen mit geringem Preissetzungsspielraum – etwa im Handel oder der Fertigungsindustrie – können diese Kosten kaum auf den Endkunden umgelegt werden.
  2. Keine Flexibilität bei der Kostenanpassung:
    Factoring-Verträge sind häufig auf lange Laufzeiten ausgelegt, sodass Unternehmen an feste Kostenstrukturen gebunden sind, unabhängig davon, wie sich ihre finanzielle Situation entwickelt. Im Gegensatz zum Inkasso, das je nach Bedarf eingesetzt werden kann, zwingen Factoring-Verträge das Unternehmen, immer wieder Forderungen abzutreten, wodurch sich diese Kosten über die Zeit summieren. Unternehmen verlieren somit die Flexibilität, Kosten zu senken oder alternative Lösungen zu wählen, wenn sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ändern.
  3. Kosten lassen sich selten auf Kunden abwälzen:
    Anders als bei normalen Betriebskosten, die zum Teil durch Preiserhöhungen an Kunden weitergegeben werden können, ist es in der Regel schwierig, die Fixkosten des Factorings auf den Kunden umzulegen. Der Grund liegt darin, dass Factoring-Kosten direkt mit dem Forderungseinzug verbunden sind und somit aus den eigenen Betriebsmitteln finanziert werden müssen. Insbesondere in wettbewerbsintensiven Märkten, wo Preise konstant niedrig gehalten werden müssen, bleibt den Unternehmen keine andere Wahl, als die Factoring-Kosten aus den ohnehin schmalen Margen zu decken. Dies schwächt langfristig die Wettbewerbsfähigkeit und verringert die Profitabilität des Unternehmens.
  4. Verkauf der Sicherheit gegen Liquiditätsverluste:
    Die scheinbare Sicherheit des Factoring basiert auf der Absicherung gegen Zahlungsausfälle. Allerdings ist es fraglich, ob diese Sicherheit die hohen Kosten rechtfertigt, insbesondere da Unternehmen dafür einen Teil ihrer Forderungen abtreten müssen. Letztlich verkauft das Unternehmen also die Chance auf den vollständigen Forderungseinzug gegen einen schnellen, aber reduzierten Liquiditätszufluss. Dies ist wirtschaftlich nur dann sinnvoll, wenn das Unternehmen tatsächlich eine akute Liquiditätskrise hat – was in den meisten Fällen nicht der Regelfall ist. Die vermeintliche Sicherheit, die Factoring bietet, erkauft sich das Unternehmen also mit einem teuren Verzicht auf den vollen Forderungsbetrag.
  5. Offenlegung des Factorers
    Factoringgesellschaften lassen sich gegen die Finanzierung der Rechnungen alle Rechte abtreten und bestehen darauf, dass der Schuldner darüber informiert werden muss, dass eine Zahlung mit schuldbefreiender Wirkung nur noch an den Factorer möglich ist. Neben den datenschutzrechtlichen Weiterungen, fällt in vielen Branchen ein schlechtes Licht auf den Gläubiger. Während beim Inkasso nur mit dem säumigen Schuldner kommuniziert wird, erfährt beim Factoring jeder Kunde davon.

Inkasso: Wirtschaftlichere Lösung mit maximaler Flexibilität

Im Gegensatz dazu bietet Inkasso eine wesentlich wirtschaftlichere und flexiblere Lösung. Das Inkasso verursacht in der Regel keine direkten Kosten für das Unternehmen, da diese Kosten überwiegend vom Schuldner zu tragen sind. Der Gläubiger muss keine Abschläge oder laufenden Gebühren akzeptieren, sondern erhält im Erfolgsfall den vollen Forderungsbetrag. Zudem gibt es einige entscheidende wirtschaftliche Vorteile:

  1. Keine Fixkosten, keine langfristigen Verpflichtungen:
    Im Gegensatz zu Factoring verursacht das Inkasso keine laufenden Fixkosten. Unternehmen können auf die Dienstleistungen eines Inkassobüros zurückgreifen, wenn sie sie benötigen, und zahlen in der Regel nur dann eine Erfolgsprovision, wenn das Geld tatsächlich eingetrieben wird. Das bedeutet, dass Inkasso wirtschaftlich betrachtet deutlich flexibler und weniger belastend für das Unternehmen ist, da es nur dann Kosten verursacht, wenn tatsächlich Forderungen realisiert werden.
  2. Voller Forderungseinzug ohne Abschlag:
    Beim Inkasso entfällt der Abschlag, den Unternehmen beim Factoring in Kauf nehmen müssen. Das bedeutet, dass der volle Betrag der Forderung – abzüglich der üblichen Erfolgsprovision – im Erfolgsfall an das Unternehmen zurückfließt. Im Vergleich zu den 3 bis 9 % Abschlag beim Factoring ist dies ein erheblicher Vorteil, der die Rentabilität und Liquidität des Unternehmens verbessert, ohne dass dauerhafte oder erhebliche Einschnitte in die Margen erfolgen.
  3. Flexibilität und Kostenkontrolle:
    Unternehmen haben bei der Beauftragung eines Inkassodienstes die volle Kontrolle darüber, wann und in welchem Umfang sie die Dienstleistungen in Anspruch nehmen. Dies ermöglicht es ihnen, ihre Kosten flexibel zu steuern und nur dann Ausgaben zu tätigen, wenn dies wirtschaftlich sinnvoll ist. Gerade in Branchen, die nicht regelmäßig auf externe Finanzierung angewiesen sind, ist diese Flexibilität ein entscheidender Vorteil gegenüber den starren Vertragsstrukturen des Factorings.

Schlussfolgerung: Inkasso als wirtschaftlich überlegene Alternative

Factoring mag in besonderen Situationen sinnvoll sein, insbesondere wenn ein akuter Liquiditätsbedarf besteht. Doch für die meisten Unternehmen und Branchen ist der Einsatz von Inkasso langfristig die wirtschaftlichere und flexiblere Alternative. Während Factoring vermeintlich Sicherheit bietet, erkauft sich das Unternehmen diese durch hohe Fixkosten und den Verzicht auf den vollen Forderungseinzug. Inkasso hingegen bietet flexible Lösungen, die das volle Potenzial der Forderung realisieren, ohne die laufende Liquidität des Unternehmens zu belasten.

Unternehmen, die ihre Liquidität sichern und gleichzeitig Kosten minimieren wollen, sollten daher genau abwägen, ob die hohen und unveränderlichen Kosten des Factorings die richtige Wahl sind – oder ob Inkasso nicht eine wirtschaftlichere und flexiblere Lösung darstellt.

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