Inkassoservice
Die Zahlungsmoral in Deutschland ist im Vergleich zu vielen anderen Nationen sehr hoch. Leider bedeutet das nicht, dass alle offenen Forderungen innerhalb des Zahlungsziels auch beglichen werden. Der Inkassodienst, bzw. der Inkassounternehmer (IKU) darf aufgrund behördlicher Genehmigung, sowie der geprüften besonderen Sach- und Fachkunde, den Gläubiger beim Einzug seiner Forderung umfangreich unterstützen. Seriöse Inkassounternehmen haben sich zudem einem der beiden Inkassoverbände BFIF oder BDIU angeschlossen.
Adressausfallrisiko
Offene Posten können für viele Firmen schnell zu einer Gefahr werden, da ein Totalausfall der Forderung mit zunehmendem Alter immer wahrscheinlicher wird. Statistisch betrachtet liegt die Ausfallwahrscheinlichkeit einer Forderung innerhalb von 30 Tagen noch bei 1 bis 5 %. Betrachtet man hiergegen den Fälligkeitszeitraum von 60 Tagen, liegt die Ausfallwahrscheinlichkeit bereits bei 10 % und darüber. Diese Werte schwanken natürlich je nach Branche sehr stark, lassen sich aber vom generellen Trend betrachtet ohne weiteres auf viele Branchen übertragen.
Professionelles Forderungsmanagement
Ein probates Mittel Zahlungsausfällen zu begegnen ist mit Sicherheit die ausschließliche Leistung auf Vorkasse. Leider ist nicht jeder Unternehmer in der glücklichen Lage solche Kunden zu haben. In den meisten Fällen ist es so, dass der Unternehmer mit eigenen finanziellen Mitteln in Vorlage gehen muss, was einen möglichen Zahlungsausfall umso bedrohlicher macht. Natürlich gibt es heute die Möglichkeit sich gegen Zahlungsausfälle zu versichern, Forderungen zu verkaufen (Factoring), ausschließlich mit Abschlagszahlungen zu arbeiten oder auf Bürgschaften zurück zu greifen. All diese Maßnahmen haben jedoch einen entscheidenden Nachteil, sie sind mit sehr hohen Kosten oder erheblichem Aufwand verbunden. In vielen Branchen ist es deshalb unmöglich, Kunden zu gewinnen, die diese „Einschränkungen“ hinnehmen.
Frühzeitig mahnen
Auch wenn es schon fast banal klingt, je frühzeitiger die jeweiligen Unternehmer mahnen, umso geringer ist unterm Strich die Wahrscheinlichkeit Forderungen abschreiben zu müssen. Bei der Terminierung von Mahnungen bzw. Mahnläufen sollte auch nicht auf einen Wochen- oder gar Monats-Rhythmus zurückgegriffen werden. Die heutige IT ist in der Regel in der Lage die offenen Posten automatisch vorzulegen und auszudrucken und zwar Taggenau.
Frühzeitige Übergabe an Inkassodienst bzw. Inkassounternehmer
Zahlungsstörungen sollten nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Dies erkennen regelmäßig die jeweiligen „Branchenriesen“ als erste. Hier ist es mittlerweile üblich bei einem Zahlungsverzug von 30 Tagen nach Ultimo (Fälligkeitsdatum der Rechnung), ein Inkassounternehmen mit der weiteren Bearbeitung der Forderung zu beauftragen.
Viele Unternehmer unterschätzen die Zeit, bzw. den Aufwand, den eine offene Rechnung in der jeweiligen Firma noch produziert und hoffen durch immer weitere Mahnschreiben den Schuldner zu einem Einsehen und dadurch zu einer Zahlung zu bewegen.
Ein straffes Mahnwesen, mit kurzen Zahlungszielen und einem kompetenten Inkassodienstleister ist mit Sicherheit ein probates Mittel gegen drohende Zahlungsausfälle.