Das Telefon ist der kürzeste Weg zum Markt!
Bernhard Ehlen
Wenn der Gläubiger zweimal klingelt
Eine Rechnung kann schon mal liegenbleiben. Eine Mahnung kann bis zum letzten Moment ignoriert werden. Und selbst wenn Gläubiger ihren Schuldnern einen Inkassodienstleister ankündigen, kann das nach hinten losgehen. Das hat mal sachliche, mal aber auch psychologische Gründe.
Wer weiß schon, was der Schuldner denkt?
Bei Lichte betrachtet kann es dem Gläubiger eigentlich egal sein, warum seine Rechnung nicht bezahlt wird. Er hat ein Recht auf sein Geld, und Punkt. Andererseits geht es aber immer ja auch darum, die Dinge schnell aus der Welt zu schaffen. Daher ist Telefoninkasso ein oftmals sinnvoller Ansatz. Denn immer wieder stellt sich heraus, dass es bei der Kommunikation zu Missverständnissen kam, die mittels eines Gespräches einfach auszuräumen sind.
Der „unverstandene“ Schuldner
Es gibt allerdings auch Schuldner, die auf Mahnungen und Inkassodienste gewissermaßen „aus Prinzip“ ungehalten reagieren. Um nicht falsch verstanden zu werden: Diese „Bockigkeit“ ändert nichts an den Rahmenbedingungen, natürlich müssen Rechnungen bezahlt werden, die ihre Berechtigung haben.
Kurze Wege durchs Telefon
Telefoninkasso erweist sich immer wieder als probates Mittel, um Schuldner zu einer zeitnahen Überweisung zu bringen. Der Grund ist tatsächlich das persönliche Gespräch. Aus diesem ergeben sich oft die Gründe für das Nichtzahlen des Schuldners. Psychologisches Geschick ist hier allerdings unverzichtbar, denn die falsche Ansprache führt womöglich noch weiter hinein ins Dickicht der Missverständnisse. Allerdings gibt die Erfolgsquote dem Telefoninkasso recht. Viele Fälle enden nicht etwa vor Gericht, sondern am Telefon, weil schnell Einigungen erzielt werden können, die im Sinne aller Beteiligten sind.
Fast wie eine 0800-Telefonnummer
Viele Inkassounternehmen bieten das telefonische Nachfassen beim Schuldner kostenfrei als zusätzliche Dienstleistung an. Das ist im Sinne des Kunden, aber auch im Sinne des Inkassodienstes, denn je schneller und unkomplizierter das Verfahren beendet werden kann, desto besser geht es allen (sogar dem Schuldner).
Selbstredend gibt es auch beim Telefoninkasso natürliche Grenzen des Machbaren. Gibt sich der Schuldner konsequent uneinsichtig oder geht bewusst nicht ans Telefon, sind die Grenzen der Kulanz überschritten. Einen Versuch ist es aber dennoch wert, auf diese Variante der Dienstleistung zu setzen.
Erhebliche Beitreibungserfolge
Der gezielte Einsatz des Telefons, um offene Forderungen beizutreiben ist eine sehr effektive Methode. Hier bewahrheitet sich das Sprichwort: „sprechenden Menschen kann geholfen werden“. Es ist nach wie vor so, dass der überwiegende Teil der säumigen Kunden zahlen möchte. Aber derzeit andere Verpflichtungen als wichtiger erachtet. In solchen Situationen ist die telefonische Ansprache an den Schuldner ein höchst effektives Mittel, um die Prioritäten neu zu setzen. In dieses Gespräch gehören auf jeden Fall schon die Informationen, dass weitere Zahlungsverzögerungen zu erheblichen finanziellen Mehrbelastungen für den Schuldner führen.